Blogroman: 16 – Trübes Licht

Tom erdachte Gebete. Es erstaunte ihn selbst, war er doch gar kein gläubiger Mensch. Doch er fühlte sich so hilflos. Dazu kam das dringende Bedürfnis, sich zu entschuldigen. Es war ihm einfach so rausgerutscht. Ihm war erst hinterher klar geworden, dass er Lisa vielleicht ans Messer, eher noch an den Schlagstock geliefert hatte. Schlimmer: Im ersten Moment war er einfach froh gewesen, die direkte Gefahr für sich und sein Leben abgewendet zu haben. Dabei konnte das allenfalls ein Aufschub sein, denn noch immer saß er hier in Fesseln, beaufsichtigt von Piet, der ihn – vor wie vielen Stunden auch immer – mit der Frau, die er Boss nannte, abgefangen hatte. Seit die mit den anderen losgezogen war, um Lisa einen Besuch abzustatten, hatte Tom nicht den Hauch einer Idee gehabt, wie er sich befreien könnte. Und alles nur wegen einer billigen Holzfigur, die obendrein ausgesprochen hässlich war.
Was würden sie mit Lisa anstellen? Und wie lange waren sie nun schon fort? Bei dem Gedanken daran, sie könnten bald zurück sein, spürte er seine Knie zittern. Er warf einen flehenden Blick nach oben, wo die trübe Glühbirne mit einem leisen Surren um ihre Lebensdauer kämpfte.
Ein letztes Flackern, dann wurde es vollends dunkel. Ein lautes Klirren ließ Tom zusammenzucken.

Was bisher geschah

Die Versklopfer sind da

Sie werden die Welt nicht neu erfinden, dafür bieten sie ein professionelles Angebot zum günstigen Preis. Bei den Versklopfern könnt ihr Gedichte zu jedem Anlass in Auftrag geben. Als Auftragsschreiber ist dieser Service für mich zwar nicht neu, allerdings habe ich nun zum ersten Mal einen extra Gedichteservice eingerichtet und bin gespannt, wie er sich entwickelt.

Die Versklopfer

Blogroman: 15 – Fahrrad fahren

Mona hasste diese Aufträge auf den letzten Drücker. Selbst, als sie noch aktiv im Geschäft gewesen war, hätte sie sich mehr Vorbereitungszeit gewünscht, nun aber war sie schon seit Jahren raus und musste sich sowieso erst wieder einfinden.
„Es ist wie Fahrrad fahren“, hätte Rainer zu ihr gesagt. „Man verlernt es nicht.“
Nur, dass man beim Fahrradfahren nicht ständig sein Leben riskierte. Nicht mehr jedenfalls, als man es sowieso schon tat, wenn man morgens aufstand.
„Hier ist es“, sagte der Taxifahrer.
Taxi, Flughafen, Taxi, dachte Mona, während sie dem Fahrer einen Schein reichte. So schnell hat einen die Vergangenheit eingeholt.
„Sind Sie sicher, dass Sie hier aussteigen möchten?“ Er schaute Mona an, als habe er ein zartes Kälbchen zur Schlachtbank gefahren.
„Auf Wiedersehen.“

Was bisher geschah

Sortierendes Warten

Während ich auf die Reaktion des Lektorats warte, sortiere ich fleißig die Ideen. Womit mache ich weiter? Eine Kurzgeschichte zwischendurch oder gleich den nächsten Roman? Vielleicht ein Mittelding, einen Kurzroman?

Sehr interessiert schaue ich auf die Entwicklung des vss-Verlags, mit dem ich früher schon Kontakt hatte. Der Verlag ist noch relativ jung und hat sich ganz der Tradition der Romanheftserien verschrieben. Leider kam das anfängliche Engagement des Teams in diesem Jahr etwas ins Stocken, und es bleibt abzuwarten, ob meine Ideen dort langfristig ein Zuhause finden können. Im Moment schaue ich mich schon ein bisschen nach Alternativen um.

Abgeschickt

So, nun ist es weg, das Manuskript. Hoffen wir, dass es der Verlagslektorin gefällt.

Ich hab inzwischen genug Beschäftigung. Gerade gestern Abend hatte ich sogar noch ein paar neue Ideen. Mal sehen, was ich als nächstes angehe. Immerhin sind da auch noch ein paar ältere Ideen.