Mit einem letzten Blick auf Elisabeth verließ er den Raum. Bedächtig stieg er die breite Treppe hinab. Einen Moment verharrte er vor dem Bildnis des alten Grafen. Die letzten Stufen nahm er mit zwei riesigen Sätzen, rannte zum Ausgang und von dort zu den Stallungen. Der Regen durchnässte seine Jacke im Handumdrehen, doch Gunther nahm sich nicht einmal die Zeit, den Kragen hochzuschlagen. „Können wir denn nicht bald aufbrechen?“, rief er, noch bevor er bei Diederich angelangt war.
Der Stallmeister drehte sich nicht einmal um, während er den Kutschpferden das Geschirr anlegte. „Ah, der junge Herr Gunther. Ist er inzwischen geadelt worden, dass er mir Befehle geben darf?“
„Entschuldige, ich wollte dir nicht befehlen. Doch die Zeit drängt! Elisabeth muss fort!“
„Nun ist sie schon weit über zwei Jahre hier, da wird es auf den einen Moment mehr oder weniger auch nicht ankommen.“
Ja, sie war schon lange auf dem Gut. Viel zu lange. Gunther konnte sich des Gefühls nicht erwehren, jeder weitere Augenblick würde ihr nachhaltig schaden. Er erinnerte sich noch gut an den Tag, als er ihr das erste Mal begegnet war.
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