Sie blieb stehen und drückte ihm die Waffe an die Brust. In ihren Augen konnte er den Zorn sehen, den sie so gekonnt überspielte. Wenn er sein Leben retten wollte, würde er ihr folgen müssen. Das bedeutete seine Familie, sein Leben auf immer zurückzulassen. Mehr noch! Veras Blick verriet es ihm. Sie würde sich rächen an denen, die er ihr vorgezogen hatte, an Susanne und an Lissi. So oder so war sein Leben zu Ende.
„Erschieß mich! Nichts kann schlimmer sein, als wieder dir zu gehören!“
Veras Wut entlud sich in einem wuchtigen Schlag. Stöhnend sank er auf die Knie, nur um wieder in die Mündung des Revolvers zu starren, der ihn eben noch an der Schläfe getroffen hatte.
Wie aus weiter Ferne hörte er den Schrei. Kaum zu glauben, dass eine so hübsche Frau so viel Hass entwickeln konnte. Vera taumelte und fiel ihm in die Arme. Breitbeinig, wie ein Racheengel, schaute Susanne auf die Besiegte herunter. Als sie das blutige Küchenmesser fallen ließ, war da nicht der Anflug eines Bedauerns.
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