Zu früh

Zu früh

Das war knapp! Warum hatte er auch immer so ein großes Maul? Erst jetzt wurde ihm vollständig bewusst, dass er wahrscheinlich gerade so dem Krankenhaus entkommen war. Oder Schlimmerem.

Rot. Er ließ seinen BMW ausrollen. „Dieser Prolet!“ Thomas steckte sich eine Zigarette an. Das Zittern seiner Finger hatte nachgelassen. Sein Adrenalinspiegel näherte sich dem Normalwert. Er schaltete den DVD-Spieler an. Timbaland dröhnte aus den Boxen. Halb vier. Viel zu früh, um an einem Samstagmorgen nach Hause zu fahren. Dieser blöde Arsch! Wie hatten ihn seine Kumpels genannt? Grimsen. Er hätte merken sollen, mit welcher Ehrfurcht sie den Namen aussprachen. Und dass dieser Typ es überhaupt nicht mochte, wenn man seine Freundin anbaggerte.

Aus dem Augenwinkel bemerkte Thomas, wie ein potentieller Gegner für einen Ampelstart neben ihm stoppte. Automatisch setzte er sich auf. Ein kurzer Seitenblick sorgte für Enttäuschung. Ein aufgemotzter, aber nahezu schrottreifer Opel Vectra. Der ehemals weiße Kotflügel sprach für eine außergewöhnliche Unfallgeschichte. Egal. Thomas blickte nach vorn. Die zweispurige Straße gehörte ihm! Jeden Moment musste die Ampel umschalten.

Der M3-Motor heulte auf. Timbaland untermalt von quietschenden Reifen und Auspuffgasen. Der Blick in den Rückspiegel ließ Thomas lächeln. Vielleicht sollte er bei der nächsten Gelegenheit wenden und einen anderen Club aufsuchen. Das Night vielleicht. Da gab es doch diese süße …“

Mit einem mächtigen Knall machte der BMW einen Satz. „Scheiße, was ist das?“ Thomas schaute in den Rückspiegel. Der Vectra setzte zum Überholen an. Thomas reagierte zu langsam. Auch registrierte er jetzt erst das zweite Auto. Der Golf, kaum weniger ramponiert als der Vectra, setzte sich vor ihn. Im Nu war er eingekeilt. Vom Beifahrersitz des Opels grinste ihn Grimsen an.

„Die demolieren mir mein Auto!“ Er verdrängte den Gedanken, dass sein Wagen das kleinste Problem sein würde, wenn er sich hier nicht schnellstens herauswinden konnte. Der Fahrer neben ihm schien sich um weitere Beulen keine Sorgen zu machen. Beim Golf vor ihm leuchteten die Bremslichter auf.

Er stieg mit voller Wucht in die Eisen. Der BMW geriet auf den Vorderrädern kurz ins Schlingern, bevor das ABS eingriff. Auch die anderen beiden Wagen kamen zum Stehen. Thomas legte den Rückwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch. Als er glaubte, genug Abstand gewonnen zu haben, versuchte er den Wagen herumzureißen. Sein Herz blieb stehen, als er merkte, wie der Motor abstarb. Noch immer stand der M3 in Fahrtrichtung. Der Vectra dagegen hatte gewendet und raste auf ihn zu.

Seine Finger tasteten nach dem Zündschlüssel, fanden ihn nicht gleich. Das Adrenalin war zurück! Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, sein nigelnagelneues Fahrzeug würde nicht anspringen. Beim Gasgeben hörte er sorgenvoll nach dem Kupplungsgeräusch, als der M3 einem Geparden gleich nach vorn sprang. Thomas riss das Lenkrad herum und schaute nach vorn. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich die Motorhaube in die Mittelplanke bohrte. Er fummelte den Rückwärtsgang rein, doch er kam kaum einen Meter weit, bis er mit dem Golf zusammenprallte. Vor ihm scherte der Vectra ein. Die Beifahrertür des Opels öffnete sich gemächlich.

Das wars, dachte Thomas. Und er sollte recht behalten. Oder nicht? Was denkt ihr?

Zu früh

Das war knapp! Warum hatte er auch immer so ein großes Maul? Erst jetzt wurde ihm vollständig bewusst, dass er wahrscheinlich gerade so dem Krankenhaus entkommen war. Oder Schlimmerem.
Rot. Er ließ seinen BMW ausrollen. „Dieser Prolet!“ Thomas steckte sich eine Zigarette an. Das Zittern seiner Finger hatte nachgelassen. Sein Adrenalinspiegel näherte sich dem Normalwert. Er schaltete den DVD-Spieler an. Timbaland dröhnte aus den Boxen. Halb vier. Viel zu früh, um an einem Samstagmorgen nach Hause zu fahren. Dieser blöde Arsch! Wie hatten ihn seine Kumpels genannt? Grimsen. Er hätte merken sollen, mit welcher Ehrfurcht sie den Namen aussprachen. Und dass dieser Typ es überhaupt nicht mochte, wenn man seine Freundin anbaggerte.
Aus dem Augenwinkel bemerkte Thomas, wie ein potentieller Gegner für einen Ampelstart neben ihm stoppte. Automatisch setzte er sich auf. Ein kurzer Seitenblick sorgte für Enttäuschung. Ein aufgemotzter, aber nahezu schrottreifer Opel Vectra. Der ehemals weiße Kotflügel sprach für eine außergewöhnliche Unfallgeschichte. Egal. Thomas blickte nach vorn. Die zweispurige Straße gehörte ihm! Jeden Moment musste die Ampel umschalten.
Der M3-Motor heulte auf. Timbaland untermalt von quietschenden Reifen und Auspuffgasen. Der Blick in den Rückspiegel ließ Thomas lächeln. Vielleicht sollte er bei der nächsten Gelegenheit wenden und einen anderen Club aufsuchen. Das Night vielleicht. Da gab es doch diese süße …“
Mit einem mächtigen Knall machte der BMW einen Satz. „Scheiße, was ist das?“ Thomas schaute in den Rückspiegel. Der Vectra setzte zum Überholen an. Thomas reagierte zu langsam. Auch registrierte er jetzt erst das zweite Auto. Der Golf, kaum weniger ramponiert als der Vectra, setzte sich vor ihn. Im Nu war er eingekeilt. Vom Beifahrersitz des Opels grinste ihn Grimsen an.
„Die demolieren mir mein Auto!“ Er verdrängte den Gedanken, dass sein Wagen das kleinste Problem sein würde, wenn er sich hier nicht schnellstens herauswinden konnte. Der Fahrer neben ihm schien sich um weitere Beulen keine Sorgen zu machen. Beim Golf vor ihm leuchteten die Bremslichter auf.
Er stieg mit voller Wucht in die Eisen. Der BMW geriet auf den Vorderrädern kurz ins Schlingern, bevor das ABS eingriff. Auch die anderen beiden Wagen kamen zum Stehen. Thomas legte den Rückwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch. Als er glaubte, genug Abstand gewonnen zu haben, versuchte er den Wagen herumzureißen. Sein Herz blieb stehen, als er merkte, wie der Motor abstarb. Noch immer stand der M3 in Fahrtrichtung. Der Vectra dagegen hatte gewendet und raste auf ihn zu.
Seine Finger tasteten nach dem Zündschlüssel, fanden ihn nicht gleich. Das Adrenalin war zurück! Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, sein nigelnagelneues Fahrzeug würde nicht anspringen. Beim Gasgeben hörte er sorgenvoll nach dem Kupplungsgeräusch, als der M3 einem Geparden gleich nach vorn sprang. Thomas riss das Lenkrad herum und schaute nach vorn. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich die Motorhaube in die Mittelplanke bohrte. Er fummelte den Rückwärtsgang rein, doch er kam kaum einen Meter weit, bis er mit dem Golf zusammenprallte. Vor ihm scherte der Vectra ein. Die Beifahrertür des Opels öffnete sich gemächlich.
Das wars, dachte Thomas. Und er sollte recht behalten. Oder nicht? Was denkt ihr?

Blogroman: 9 – Kein cooles Date

Tom sog die Luft ein.
„Jasmin“, sagte sie.
„Angenehm, Tom“, sagte er zynisch.
„Das Parfüm“, sagte sie.
„Ah so.“ Es ging ihm eigentlich am Arsch vorbei, welcher Duft das war. Es war in jedem Fall derselbe, den er schon in der Wohnung gerochen hatte.
Er schaute aus dem Autofenster in die vorbeifliegende Nacht. Er biss sich auf die Lippen, wollte den Ausbruch verhindern. Er, der er immer versuchte, den äußeren Schein zu wahren. Sogar als Lisa ihn verlassen hatte, war er scheinbar die Coolness in Person gewesen.
Doch diese Situation überforderte selbst ihn. Der Schlüssel, der Einbruch, das Chaos im Arbeitszimmer, der Niederschlag und jetzt das: Er saß auf der Rückbank eines BMW und eine ihm fremde Frau richtete vom Beifahrersitz aus eine Waffe auf ihn.
„Verdammt! Was wollen Sie von mir?“
„Zunächt einmal, dass du nicht zu den Bullen rennst.“
„Sie müssen mich verwechseln. Ich bin nur ein stinknormaler Gebäudereiniger. Was könnte ich Ihnen schon nutzen?“
„Das lass mal unsere Sorge sein.“
Tom schaute die Frau an. Unter anderen Umständen hätte er versucht, sie aufzureißen. „Wo bringen Sie mich hin?“
Die Frau grinste. „Es wird dir dort nicht gefallen.“

Was bisher geschah