Vielleicht suchen wir deshalb meist nach dem Bösen in den Drachen, weil wir sonst ihre Größe und Schönheit nicht ertragen könnten.
Vielleicht suchen wir deshalb meist nach dem Bösen in den Drachen, weil wir sonst ihre Größe und Schönheit nicht ertragen könnten.
Mir geht es gut. Was sag ich? Mir geht es richtig gut! Ich freu mich richtig, ne. Wahrscheinlich könnt ihr euch schon denken, warum. Und ich hoffe doch, ihr freut euch mit mir. Aber von vorne, ne.
Bianca hatte ja mit mir Schluss gemacht, ne. Also, sie wollte mich nicht mehr sehn, ne. Zusammen waren wir ja gar nicht gewesen. Da bin ich mir inzwischen sicher.
Jedenfalls hab ich gleich am Dienstag auf der Arbeit mit Wolf gesprochen. Bei dem musste ich mich ja noch entschuldigen, weil ich ihn doch angeschrien hatte, obwohl er ja gar nichts dafür konnte, ne. Und der war ja auch immer so nett zu mir gewesen und hat mir bei allem geholfen. Aber irgendwie konnte er doch was dafür.
Ich hab ihm also erklärt, dass Bianca nichts mehr von mir wissen wollte und dass das irgendwie mit der NPD zu tun hatte. Und dass ich das immer noch nicht richtig verstehen würde, weil er doch gesagt hätte, die NPD wäre die einzige Partei, die sich wirklich um den kleinen Mann kümmern würde, was jeder, der die Augen aufmachen würde, auch einsehen müsste und dass das sogar auf den Wahlplakaten rüberkommen würde und überhaupt. Und dass ich ja davon ausgegangen wäre, dass das auch für die kleine Frau, also auch für Bianca gelten würde, ne.
Da ist Wolf richtig ein bisschen böse geworden und hat gesagt, ich soll Bianca vergessen. Was die sich einbilden würde? Das wäre wahrscheinlich auch so eine linke Schlampe, die immer groß von Demokratie redet und dann so was. So eine würde nur Ärger machen und ich hätte was Besseres verdient. Wäre ja klar, dass eine, die bei einer Ärztin arbeitet, sich auch gleich für die Größte hält und mit Leuten wie mir nichts zu tun haben wollte.
Er hat noch viel mehr gesagt, aber alles konnte ich mir nun wirklich nicht merken, ne. Und es hat mich ziemlich traurig gemacht, weil der Wolf doch so ein guter Kumpel ist, der mir immer gute Ratschläge gegeben hat. Aber ich wollte doch Bianca nicht vergessen! Das klang alles gut und richtig, was Wolf da sagte, vernünftig, würde meine Schwester sagen, ne, aber Bianca war doch vorher so lieb zu mir gewesen.
Vielleicht wollte ich es nicht glauben, vielleicht wollte ich nicht vernünftig sein, jedenfalls war mir also meine Schwester eingefallen. Die ist nicht nur eine Frau, die interessiert sich auch für Politik. Das weiß ich, weil sie immer mit meiner Mutti geschimpft hat, weil die nie zur Wahl gegangen ist, ne.
Ich dachte, Katha freut sich, wenn ich ihr erzähl, dass ich wählen war. Da hab ich mich aber getäuscht, ne. Sie meinte, sie kann Bianca gut verstehen. Die wüsste ja nicht, dass ich keine Ahnung davon hab, wen ich da gewählt hab. Erst wollte sie mir erklären, warum die NPD keine gute Partei ist, aber dann meinte, sie, ich sollte mich beim nächsten Mal besser informieren. Sie wär sich sicher, dass ich dann von selbst drauf kommen würde. Sie war außerdem gerade ein bisschen in Eile.
Ich hab noch gefragt, ob sie mir nicht noch schnell einen Tipp wegen Bianca geben kann. Ob ich sie jetzt wirklich vergessen müsste. Da hat Katha gesagt, ich soll ihr erklären, warum ich die NPD gewählt hab.
Ich hab also all meinen Mut zusammengenommen und Bianca gefragt, ob ich sie noch einmal treffen darf, um ihr alles zu erklären. Gestern war ich bei ihr!
Ich hab ihr gesagt, dass ich zum ersten Mal wählen war, weil meine Mutti immer gesagt hat, die da oben würden sowieso nur an sich denken und daher bräuchte man gar nicht erst wählen gehn. Ich hab ihr erzählt, was Wolf mir gesagt hat über die NPD und dass die anders wär, weil die sich für uns Deutsche einsetzt. Und von einem tollen Kinderfest hat er mir erzählt. Und ich hab ihr erzählt, dass Wolf immer so ein toller Kumpel war und ich gedacht hab, das wird dann schon richtig sein. Und dass ich doch die anderen Parteien gar nicht kenne, nicht einmal viele Plakate hingen hier, nur von der NPD, und ich hab die sowieso nicht verstanden.
Bianca hat sich alles in Ruhe angehört. Dann hat sie mich angeschaut und gelächelt. Dann hat sie gesagt, dass einer der Gründe, warum sie sich von Brad getrennt hat, der war, dass er NPD gewählt hat. Der hätte aber gewusst, was er da wählt. Mit mir wäre sie vielleicht ein bisschen sehr streng gewesen. Ich musste ihr versprechen, dass ich mich ein bisschen schlaumache über die Parteien und selber denke.
Ob wir denn jetzt wieder zusammen einkaufen gehen könnten, hab ich gefragt. Ja, du kleiner Mitläufer, hat sie gesagt. Keine Ahnung, was sie damit meinte, jedenfalls fahren wir trotzem mit dem Auto, ne.
Bis dann,
Euer Mc Pom Fritz
In der Szene, die ich heute morgen für meinen Roman geschrieben habe, entpuppt sich eine Figur als ziemlich raffiniertes Luder. Nicht, dass ich es nicht geahnt hätte, aber ein so böses Mundwerk …
Von wem sie das wohl hat???
Als Tilo seine eigene Stimme hörte, wurde ihm bewusst, welche Dummheit er gerade begangen hatte. Als er die Frau am Fenster erblickt hatte, seine Agentin, seine Amazone, da waren mit ihm die Pferde durchgegangen. Er wollte hier raus, wollte nach Hause zu seinen Eltern, und sie konnte ihm helfen, da war er sich sicher gewesen. Nun aber wussten auch die Bösen, dass er hier war.
Er drückte sich, so gut es ging, in die hinterste Ecke des Schranks und hoffte auf ein Wunder. Es war, als hätten seine Tränen seine Ohren verstopft, denn in der absoluten Stille konnte er nur die Donnerschläge seines Herzens vernehmen.
Dass er weder die Stimme der teuflischen Frau noch die ihrer Gefährten hörte, war ein schlechtes Zeichen. Aber es passierte nichts. Tilo schien es, als würden Stunden verstreichen. Sollte doch alles gut werden? Waren die drei verschwunden? Vielleicht hatte sein Hilferuf sie so erschreckt, dass …
Die Schranktür wurde aufgerissen!
Seit eben weiß ich es:
Ab heute kann man meinen personalisierbaren Jugendroman bestellen.
Im Verlagstext heißt es:
Eine fantastische Geschichte, in der wahre Freundschaft die Mächte des Bösen besiegt; mit einer jugendlichen Heldin, einer Schar von Freunden und vielen zauberhaften Wesen
Empfohlene Altersgruppe: 12-14 Jahre
Die junge Heldin staunt nicht schlecht, als nach vielen Jahren im Kinderheim plötzlich eine Frau auftaucht, die behauptet, ihre Mutter zu sein, und sie mit nach Hause nimmt. Von da an verändert sich ihr ganzes Leben. Sie lernt das Zauberreich Heimlant kennen und erfährt, dass sie in Wirklichkeit eine „Magiera“ ist, eine Magierin, die alle magischen Kräfte, die in Heimlant wirken, beherrscht und lenken kann. Außerdem soll sie die Nachfolge ihrer Mutter, der Herrin über das Zauberreich, antreten.
Wäre da nicht die missgünstige Tante der Heldin, die alles versucht, um die Krone an sich zu reißen. Die junge Magiera muss sich auf eine gefährliche Reise begeben, die ihre magischen Kräfte stärken und sie direkt zu ihrer mächtigsten Gegnerin führen soll. Wie gut nur, dass sie von vielen guten Freunden begleitet wird!
Der Roman lässt sich bei der Bestellung über die Homepage vielfältig personalisieren.
Ben Philipp
Die Magiera
PersonalNovel, 2009