Plötzlich war da das Messer. Von einem Moment zum anderen hatte sie es in der Hand. Ein Kochmesser mit einer breiten Klinge, etwa 20 Zentimeter lang, schätzte er.
Warum tat sie das? Sie zerstörte alles! Wollte sie ihn töten?
Er sah das Schimmern auf dem Stahl. Schmeckte einen metallischen Geschmack. Hatte er sich gerade auf die Zunge gebissen?
Er trat einen Schritt zurück, löste seinen Blick von der Klinge. Ihre Augen fuchtelten wilder umher als das Messer, in dem nur ein leichtes Zittern gewesen war. Sie fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare, die längst keine Frisur mehr zeigten.
Lächelte sie? Oder löste sich nur ein Krampf von ihren Lippen? Sie folgte seiner Rückwärtsbewegung.
Er versuchte, zu beschwichtigen. Es sei doch alles nicht so schlimm und bis eben so schön gewesen. Er wollte ihr den Schweiß von der Stirn wischen, dann war sie über ihm.
Endlich begriff er, dass es mit ihm zu Ende gehen würde. Jedes Mal, wenn sie zustach, betäubte der neue Schmerz den vorigen. Er versuchte sich vorzustellen, wie er jetzt aussah. Er hatte nie besonders gut ausgesehen.
Bedauerlich, dass es so weit hatte kommen müssen. Ein Spiel mit bösem Ende. Sie hätten Spaß haben können in ihrer Küche. Vielleicht hätte er sie auch ins Schlafzimmer geführt. Aber sie hatte sich gewehrt. Mehr als alle vor ihr. Nun war sie die Letzte. Und war es doch nicht. Mit ihm ging es zu Ende.