Der Geisterorden: 60 – Spürbar

Nohs spürte es jetzt auch. Je weiter sie liefen, desto deutlicher wusste er, dass sich etwas geändert hatte. Mutter Redna spannte all ihre Sinne an. Wehrte sich gegen die Eindringlinge. In ihm stieg ein seltsames Gefühl auf. Eine Mischung aus Sorge um die Mutter und dem Stolz, zu denen zu gehören, die sie ein für allemal erretten würden.

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Spuren

Spuren

Horst schlug die Wohnungstür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Er hoffte, sein stoßender Atem würde sich endlich beruhigen. Er legte die Hand auf die Brust, um zu fühlen, wie sich sein Herzschlag verlangsamte. Wartete darauf, dass sich nun die Befriedigung einstellte. Er hatte es getan! Es war vorbei. Nun konnte ein neues Leben beginnen. Doch die Bilder ließen ihn nicht in Ruhe.

Der Wald, der sich in der Nacht in sanftes Weiß gekleidet hatte, das schon das erste Morgenrot zum Schmelzen brachte. Zum Glück für ihn. Die Stille, die ihn beinah hatte hoffen lassen, Birgit würde nicht auftauchen. Aber sie war gekommen. Wie jeden Morgen. Eine Joggerin, die vergeblich gegen ihr Gewicht anlief. Er hatte sie davon befreit, wie er sich von ihr befreit hatte.

Der Schuss aus seinem Jagdgewehr, der endlos in seinen Ohren nachklang. Als es endlich wieder still geworden war, suchte er Erleichterung. Fand sie nicht und stürzte sich in die Notwendigkeit. Spuren verwischen. Viele waren es nicht. Er hatte sich gründlich vorbereitet. Erstaunlich, dass trotzdem die Unsicherheit blieb.

Er stieß sich von der Tür ab, ließ sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen und zog die Schachtel Zigaretten hervor. Ihm wurde heiß. Das Blut schoss ihm in den Kopf. Hektisch suchte er in der anderen Jackentasche. In der Innentasche. Er stand auf, tastete die Hosentaschen ab, wusste schon vorher, dass er es dort nicht finden würde. Er hatte sein Feuerzeug verloren!