Benvent – die sechste Tür

© Ramona Heim

© Ramona Heim

Euch allen eine besinnliche Benventszeit! Eine Zeit also, in der eine Geschichte wachsen soll, Satz für Satz, bis auch das 24. Satzschlusszeichen gesetzt ist, und wir endlich Bennachten feiern können.

Noch auf dem Heimweg bereute er, aus Gründen getan zu haben, was er bis dato grundlos noch nie getan hatte. Trotz der noch erträglichen Temperaturen fror ihm geradezu zeitlupend das eben noch seelige Lächeln, während sein Hirn nach dem passenden Versteck suchte. Der Umstand, erstmalig schon vor dem 24. an die geschenktechnische Notwendigkeit der Besorgung gedacht zu haben, erforderlichte ebenso erstmalig auch einen sicheren Platz der Verheimlichung. Und das in einer Wohnung, die mit den Jahren der Beziehung zu seiner Anvertrauten zunehmend verleugnete, einmal seine Junggesellenbude gewesen zu sein. Lange, bevor er nahe dem Haus der vergänglichen Heimat parkplatzte, schob er die vergebliche Hirnmarterei beiseite, hoffend, das Eckchen, das dem Zwecke dienen könne, würde sich vor Ort offenbaren.

Dort jedoch stieß er, kaum dass er fein säuberlich den Wohnungsschlüssel an das von ihr drapierte Schlüsselbrett erhängt hatte, mit Elisabeth zusammen, die ihn bereits erwartete, um nun einen schnüffelnden Blick in seine Einkaufstüte zu werfen.

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