Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

© Adi

Mit einem Knall fiel die Wohnungstür ins Schloss. Dorit lehnte sich dagegen und ballte die Fäuste. Einen Moment lang musste sie sich bewusst machen, dass sie jetzt daheim war. In ihrem kleinen Schloss. Die Zugbrücke hochgezogen. Frust und Enttäuschung mussten draußen bleiben. Noch einmal wandte sie sich der Tür zu, zeigte der Welt, allen voran Thomas, den Finger.

Keine Zeit verstreichen lassen. Einen Tee, eine Tafel Schokolade. Zartbitter! Ihre Ungeduld verlangte drei Versuche, um die Duftkerze zu entzünden.

Rosen! Endlich konnte sie es sich auf ihrer Kuschelcouch bequem machen. Einige besinnliche Sekunden, in denen sie mit zarten Fingerspitzen über das Cover strich, bevor sie das Buch öffnete und sich auf die Zeilen stürzte. Begierig saugte sie an jedem einzelnen Buchstaben, sehnte ihn herbei, den magischen Moment. Dann trat er hervor, ließ sich nicht mehr lange bitten. Dorit spürte, dass er sich ganz auf die Beziehung eingelassen hatte. Und beide ließen sie die Geschichte Geschichte sein und widmeten sich ihrem eigenen Märchen, daheim, auf der Kuschelcouch.

2 Gedanken zu “Zwischen den Zeilen

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