Ein schwerer Mord

Bisher hatte ich wenig Schwierigkeiten, Leute umzubringen. Natürlich nur in meinen Geschichten. Dass aber nun der kleine Tilo in meinem Blogroman sein Leben lassen musste, hat mich schon ein wenig mitgenommen.

Ich kann mir selbst nur schwer erklären, warum ich zum ersten Mal Hemmungen hatte. Natürlich könnte man meinen, ich habe ihn besonders liebgewonnen. Allerdings ging mir das mit anderen Figuren, die in meinen Geschichten ihren letzten Atemzug taten, nicht anders.

Ich vermute eher, dass die fehlende Planung die Ursache war. Denn die zeichnet ja gerade den Blogroman aus. Während ich mich bei anderen Werken frühzeitig (meist von Beginn an) darauf einstellen kann, wer das Abenteuer nicht überleben wird, habe ich bei diesem am Ende einer Szene allenfalls eine Ahnung, was in der nächsten geschehen könnte. Daher konnte ich mich auch auf Tilos Tod nicht einstellen.

Ich zögerte also. Doch ein Roman braucht die ganz großen Schicksalsschläge. Es wäre falsch gewesen, die Szene weichzubügeln. Ich fürchte, Tilos Tod war unvermeidlich.

3 Gedanken zu “Ein schwerer Mord

  1. Pingback: Tweets that mention Ein schwerer Mord « Ben Philipps Schreibwelt -- Topsy.com

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..